shogi.de LOGO

SHOGI shogi kanji

Japanisches Schach

Ningen Shogi

Einer Tradition aus dem 16. Jahrhundert folgend, findet jährlich im japanischen Tendo eine Shogipartie statt, von verkleideten Personen nachgespielt. Die Stadt ist bekannt dafür, dass dort ca 95% aller Shogimaterialien hergestellt werden. Seit 1972 trifft man sich dazu auf dem Berg Maizuru (bei schlechtem Wetter freilich verzieht man sich schon mal ins Bürgerzentrum der Stadt.)





Habu Yoshiharu

Kommentare zur laufenden Partie

Natürlich kein Zufall, dass das Ereignis regelmässig zur Kirschblütenzeit in der Präfektur Yamagata stattfindet. So hat auch das Ambiente magische Anziehungskraft für diejenigen, die sich weniger dem Shogispiel widmen möchten als den Traditionen zu folgen. Es herrscht jedenfalls reger Andrang mit tausenden von Zuschauern. Man kann daraus erkennen dass Shogi einen wichtigen Platz in der japanischen Kultur einnimmt.

Es ist üblich, dass beim Ningen Shogi jede Figur mindestens einmal gezogen wird. Schliesslich soll die Analogie zu einem historischen japanischen Schlachtfeld möglichst perfekt stilisiert werden.

Die Tradition des Ningen Shogi geht zurück auf den Feldherrn und Politiker Toyotomi Hideyoshi (engl.) (1537-1598), der entscheidend zur Einigung des neuzeitlichen Japans beitrug. Unter Mithilfe von Dienern und Mitgliedern des Hofes spielte er ein Lebendshogi gegen seinen Neffen Toyotomi Hidetsugu (jap.). Eine Zeitlang spielten die beiden sogar Regierung miteinander. Hideyoshi war Kaiser und Hidetsugu sein Berater. Im Falle seines Todes sogar sein Nachfolger. Das klappte gut - Hideyoshi trieb ab 1592 eine Invasion in Korea voran, während Hidetsugu sich daheim um die Amtsgeschäfte kümmerte.

Von 1593 an, als Hideyoshis Frau einen Sohn und damit legitimen Nachfolger gebar, gings jedoch mit der Zusammenarbeit bergab. Das Shogispiel war jedenfalls nicht Schuld daran, dass man Hidetsugu 1595 beschuldigte Hideyoshi nach dem Leben zu trachten. Er wurde aufgefordert, rituellen Selbstmord zu begehen, was er auf dem Berg Koya auch tat.

externer Link: chessbase.de